FAQ – Häufig gestellte Fragen

Wie viel kostet das Segelfliegen?
Muss man ein eigenes Flugzeug kaufen?
Was braucht man an persönlicher Ausrüstung?
Wann ist man zu jung oder zu alt zum Segelfliegen?
Wie viel muss man fliegen, um seinen Luftfahrerschein gültig zu halten?
Wann wird geflogen?
Was machen Segelflieger im Winter?
Muss man Arbeitsstunden leisten?
Kann man einfach »mal so« Segelflugstunden nehmen?
Verein oder Flugschule?
Ist die Brille ein Hindernis?
Ist Fliegen eigentlich gefährlich?
Gibt es viel Papierkrieg?

Wie viel kostet das Segelfliegen?

Die Segelfliegerei gehört sicherlich nicht zu den besonders teuren Sportarten - vor allem, wenn man den hohen technischen Aufwand in Betracht zieht. Das liegt unter anderem daran, dass wir (möglichst) alle Jobs rund ums Fliegen in Eigenarbeit erledigen. Im Umkehrschluss heißt das natürlich, dass bei den anstehenden Arbeiten jeder mit anpacken muss. Ansonsten hängen die Kosten selbstverständlich davon ab, wie viel man fliegt – als Hausnummer kann man sagen: Ein Jahr Segelfliegen kostet ungefähr so viel, wie man für einen Ski-Urlaub ausgeben würde.
Die Aufnahmegebühr beträgt für Jugendliche 65,00 EUR, für Erwachsene 130,00 EUR. Der Monatsbeitrag ist für Jugendliche 23,00 EUR, für Erwachsene 28,00 EUR. Darin enthalten sind 36 Start pro Jahr mit bis zu einer halben Stunde Flugzeit. Jeder weitere Start kostet bei einer Flugzeit von bis zu 30 Minuten 3,00 EUR, jede weitere halbe Stunde 1,30 EUR. Damit sind alle Kosten, auch die Kosten für die Ausbildung, gezahlt. Lediglich die Prüfungskosten für den Segelflug-Pilotenschein mit etwa 80,00 EUR, für das Sprechfunkzeugnis mit etwa 120,00 EUR und für den Fliegerarzt mit ca. 100,00 EUR kommen hinzu. Die Ausbildung ist bei uns kostenlos, alle Fluglehrer arbeiten ehrenamtlich.
Unsere vollständige Gebühren-Ordnung gibt es hier

Muss man ein eigenes Flugzeug kaufen?

Nein. Wir haben eine hervorragende vereinseigene Segelflugzeug-Flotte, die allen Mitgliedern - je nach Ausbildungsstand - zur Verfügung steht. Die Regeln für den Zugriff auf einzelne Flugzeuge sind transparent und für jeden nachvollziehbar. Wer später mal meint, er müsse einen eigenen Flieger haben - OK. Weltmeister kann er oder sie aber auch mit einer Vereinsmaschine werden.
Bei unseren drei motorgetriebenen Flugzeugen gilt: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Manchmal gibt es einen kleinen Engpass, aber deswegen muss man kein eigenes Flugzeug kaufen.

Was braucht man an persönlicher Ausrüstung?

Im Grunde gar nichts. Da es glücklicherweise keine Segelflieger-Mode gibt, kann man anziehen, was man will - die meisten fliegen in Jeans und Pullover oder Shirt. Lange Hosen wegen Sonnenbrandgefahr und wetterfeste Schuhe wegen möglicher Nässe können auf keinen Fall schaden. Absolut unabdingbar sind ein heller Sonnenhut (ohne Schirm) und eine Sonnenbrille.

Wann ist man zu jung oder zu alt zum Segelfliegen?

Die untere Grenze ist gesetzlich geregelt: Bei Beginn der Ausbildung muss man mindestens vierzehn sein. Nach oben gibt es keine Altersgrenze, so lange der Fliegerarzt sein OK gibt. Wir haben einige aktive Piloten jenseits der Siebzig.

Wie viel muss man fliegen, um seinen Luftfahrerschein gültig zu halten?

Die Segelfluglizenz gilt, wie der Führerschein, lebenslang. Allerdings darf man nur fliegen, wenn man innerhalb der letzten 24 Monate vor dem geplanten Flug 25 Starts und Landungen auf einem Segelflugzeug gemacht hat.
Der Motorsegler-Pilot muß innerhalb der letzten 24 Monate vor dem geplanten Flug mindestens 12 Flugstunden auf einem motorgetriebenen Flugzeug mit 12 Starts und Landungen sowie einen mindestens 1-stündigen Übungsflug mit einem Fluglehrer gemacht haben.
Für Beide gilt: Sie müssen eine gültige Flugtauglichkeitsbescheinigung (Medical) eines Fliegerarztes besitzen. Die Untersuchungsintervalle sind altersmäßig gestaffelt: Bis zu einem Lebensalter von einschließlich 30 Jahre gilt die Bestätigung 5 Jahre, zwischen 31 und 50 Jahre gilt sie 2 Jahre und ab 51 nur noch 1 Jahr.

Wann wird geflogen?

Grundsätzlich an jedem Wochenende und an den Feiertagen, von März bis Oktober.In den Sommerferien z.B. findet meist ein zweiwöchiges Trainingslager statt, bei dem die Teilnehmer auf dem Flugplatz wohnen, bzw. Zelten.

Was machen Segelflieger im Winter?

Da ist Werkstattarbeit angesagt, weil wir ja bekanntlich möglichst viele Jobs an den Flugzeugen (und auch am Flugplatz und den Gebäuden) in Eigenarbeit erledigen. An Wochenenden und Feiertagen ist unser gemütliches Clubheim auch im Winter meistens rappelvoll.

Muss man Arbeitsstunden leisten?

Ja, 40-50 Stunden pro Jahr. Es wird ein Baustundenbuch geführt, in dem die geleistete Arbeit dokumentiert und vom zuständigen Vorstandsmitglied oder Werkstattleiter abgezeichnet wird. Dazu kommen noch ein paar Tage im Jahr gemeinnütziger Dienst am Zapfhahn – jeder muss mal im Clubheim in die Rolle von Wirt und/oder Koch schlüpfen.

Kann man einfach »mal so« Segelflugstunden nehmen?

Nein. Die Segelfliegerei ist ein Mannschaftssport und beruht auf gegenseitiger Hilfe – um einen einzigen Piloten in die Luft zu bringen, braucht man am Boden fünf bis acht Leute. Das heißt: Wenn man fliegen will, muss man möglichst den ganzen Tag am Platz sein. Ausnahmen gibt es natürlich immer mal, aber wenn einer grundsätzlich nur zum Fliegen erscheint und ansonsten nie einen Finger krumm macht, hat er bei uns nicht allzu viel Freu(n)de.
Im übrigen sollte man als Anfänger nach Möglichkeit mindestens einen Tag pro Wochenende fürs Segelfliegen einplanen, damit die Ausbildung zügig vonstatten geht.
Um das Segelfliegen kennen zulernen kann man einen Schnupperkurs buchen.
Weitere Infos zum Schnupperkurs

Verein oder Flugschule?

Der Vorteil einer kommerziellen Flugschule liegt darin, dass man zügiger als im Verein zum ersten Alleinflug kommt. Man braucht an der Schule normalerweise zwei Wochen für den Soloflug, was beim reinen Wochenendbetrieb im Verein unter Umständen eine ganze Saison dauert. Schulen sind aber natürlich teurer, weil dort - im Gegensatz zum Verein - niemand ehrenamtlich arbeitet.
Die zügige Grundausbildung in der Schule hat durchaus ihre Vorteile, aber spätestens nach dem ersten Alleinflug sollte man sich, wenn man nicht ein ausgesprochener Einzelgänger ist, einen Verein suchen. Die Segelfliegerei macht eigentlich nur im vertrauten Rudel richtig Spaß, zumal sich ja auch ein Großteil des Geschehens erdgebunden abspielt - am Start, bei den zahlreichen Festen, beim Zurückholen der außengelandeten Kollegen, im Clubheim oder in der Werkstatt.

Ist die Brille ein Hindernis?

Normalerweise kaum. Bis zu fünf Dioptrien sind OK, wenn die einwandfrei korrigiert sind. Und eine Ersatzbrille muss man sich zulegen, weil die beim Fliegen obligatorisch ist.

Ist Fliegen eigentlich gefährlich?

Wir haben glücklicherweise nur sehr selten schwere Unfälle, aber wenn doch mal so etwas passiert, sind die Folgen fast immer gravierend. Ganz allgemein gilt: In der überwiegenden Zahl der Fälle liegt es am menschlichen Verhalten – mangelnde Übung, Leichtsinn, Selbstüberschätzung, Unaufmerksamkeit, fehlende Fitness, falsche Beurteilung einer Situation. Meistens kommen mehrere Ursachen zusammen. Rein technische Störungen sind in der Hobby-Fliegerei äußerst selten. Unsere Flugzeuge werden nach international gültigen Richtlinien regelmäßig penibel gewartet und einmal im Jahr von einer Art Luftfahrt-TÜV streng überprüft.
Das Risiko hängt also hauptsächlich vom Piloten selbst ab. Wir legen deshalb größten Wert darauf, dass niemand - selbst die ältesten Hasen - den Respekt vor einer Sportart verliert, deren Gefahrenpotenzial man im Wesentlichen selbst in der Hand hat.

Gibt es viel Papierkrieg?

Nur einmal, zum Beginn der Ausbildung, muss jeder ein ganze Reihe von Dokumenten beibringen, nämlich:
  • Geburtsurkunde (amtlich beglaubigte Kopie)
  • Fliegerärztliches Tauglichkeitszeugnis
  • Polizeiliches Führungszeugnis
  • Erklärung über schwebende Strafverfahren
  • Auskunft aus dem Verkehrszentralregister
  • Bei Minderjährigen: Einverständnis-Erklärung des gesetzlichen Vertreters (amtlich beglaubigte Unterschrift der Erziehungsberechtigten)